Gefährdete und schrumpfende Fischbestände in Baden-Württemberg und ein Berufsstand der droht auszusterben - Was
unternimmt die Landesregierung um dem entgegenzuwirken? Dazu habe ich in der heutigen Plenarsitzung gesprochen und GRÜN/SCHWARZ dringlich aufgefordert, endlich zu handeln.
Quaggamuschel, ein zunehmender Stichlingsbestand, steigende Wassertemperaturen, unzeitgemäße Vorgaben zum Phosphatgehalt im See. All dies und mehr sind Einflussfaktoren die sich auf die
Fischbestände im See auswirken. Das aktuell dringlichste Thema ist meines
Erachtens jedoch der gerade in den letzten Jahren massiv angestiegene Kormoranbestand im Land. Inzwischen über 6.000 () Kormorane fressen pro Jahr doppelt so viel Fisch aus dem See wie die
Bodenseefischer im gleichen Zeitraum fangen. Die Landesregierung weiß um die Problematik! Und handelt trotzdem nicht. Spätestens mit der von ihr im letzten Jahr vorgelegten Vorstudie für ein
mögliches Kormoranmanagement am Bodensee hätte sie aktiv werden müssen! Nur wenn der Fraßdruck abnimmt oder wegfällt, können sich durch den Kormoran abnehmende oder gefährdete Fischbestände
wieder erholen. Und mit ihnen die Fischerei am Bodensee, die mit den abnehmenden Fischbeständen unterzugehen droht. Schon lange fordere ich deshalb ein international abgestimmtes
Kormoranmanagement! Gerade Baden-Württemberg mit den meisten Brutkolonien muss in dieser Sache eine Vorbildfunktion übernehmen und sich um eine international abgestimmte Lösung bemühen! Die
Empfehlung zu einem seeübeegreifenden Kormoranmanagement liegt ihr mit der Vorstudie auch von wissenschaftlicher Seite vor, Ausreden und Zeitschinderei sind also fehl am Platz!
Eine kleine Randnotiz noch, an unseren Herrn Minister gerichtet. Nein, lieber Minister Hauk, eine Verschmutzung des Sees ist keineswegs in meinem Interesse (so wie der Minister in seiner Rede
angedeutet hat). Wohl aber der Erhalt des Felchenbestandes sowie ein gesundes Ökosystem. Und das erreichen wir halt nun mal mit einem größeren Spielraum bei den Phosphatwerten ohne die
Trinkwasserqualität zu gefährden, wie es eine Einordnung des Bodensees als Voralpensee anstatt als Alpensee möglich machen würde.